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Grossartiger Jahresabschluss im Gleis1




(rj) Laut Andreas Keller vom Verein «Kultur am Gleis» gingen im vergangenen Jahr 46 Anlässe mit mehr als 2000 Besuchenden über die Minibühne im Gleis1. Mit einem feurigen Doppelkonzert rundeten Chris Conz und seine zwei Mitspieler Duke Seidmann und Mario Von Holten das Jahresprogramm 2023 kurz vor Weihnachten ab.


Da die reservierten Plätze für das Konzert am 19. Dezember schnell weg waren, erklärte sich Chris Conz spontan bereit, ein Zusatzkonzert am folgenden Abend zu geben. Somit bekamen jeweils 40 bis 50 Jazzfreunde die Gelegenheit, im familiären Rahmen Boogie, Blues und Rock vom Feinsten zu genießen. Das zeugt davon, wie geschätzt der international bekannte Boogie-Woogie-Pianist Chris Conz aus Uster ist. Mit seiner Leidenschaft für dieses lebhafte Musikgenre aus den 20er- bis 50er-Jahren vertritt er heute diese authentischen Jazzformen mit erstaunlicher Fingerfertigkeit, mit welcher er auch dieses Mal sein Publikum in Begeisterung versetzte.


Der Schlagzeuger

Als Rhythmusgeber diente Mario Von Holten, ein alter Freund von Conz, dessen präzises und leidenschaftliches Spiel dem Auftritt des Trios Conz, Von Holten und Seidmann eine pulsierende, dynamische Grundlage verlieh. Mehrmals stellte Von Holten sein Können durch feurige Soli unter Beweis. Der Zürcher spielt in verschiedenen Bandformationen und ist in der ganzen Schweiz anzutreffen. Er unterrichtet sein Fach derzeit am Musikkonservatorium Zürich, der Kantonsschule Zürcher Oberland sowie dem Gymnasium Unterstrass in Zürich.


Der Showman

Der Dritte im Bunde, Duke Seidmann, ließ nicht nur sein Können als Tenorsaxofonist, sondern auch als Sänger erkennen. Mit seinem frischen Humor und seiner rauen Stimme hatte er das Publikum von Anfang an im Griff. Es stand ein Showman auf der Bühne, welcher der Wohnzimmeratmosphäre des Gleis1 guttat. Das ständige Wechseln zwischen Spiel, Gesang und Sprüchen trug zur guten Stimmung bei. Eigenangaben zufolge gilt Seidmanns große Liebe der Schnittmenge zwischen Jazz und Blues. Zwei seiner Vorbilder sind Ben Webster und Lester Young.


Die magische Kraft

Boogie-Woogie hat fast magische Kraft. Spätestens nach dem ersten Chorus tauen oft sogar sonst zurückhaltende Zuhörerinnen und Zuhörer auf. Ansteckender kann Jazzmusik kaum sein. Die BoogieLaune entsteht durch die bezaubernde Mischung aus Kraft, Swing und Frische, sehr rhythmisch, vorwärtsgerichtet und scharf akzentuiert, zwischendurch verträumt, melancholisch, aber nie kitschig oder sentimental. Die drei Musiker genossen es sichtlich, so nah am Publikum aufzutreten und nicht von starken Bühnenscheinwerfern geblendet zu werden. So traten sie denn auch in einen musikalischen Dialog mit dem begeisterten Publikum. Dieser mündete unter anderem in einen humorvollen Klatsch-Workshop, welcher den «clapping»-Rhythmus im Boogie und im Blues beinhaltete. Die Anwesenden gingen gerne darauf ein und wurden so ein Teil der Band.

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