Interview mit Chris Conz, Gewinner des Swiss Jazz Award 2013 - Das Chris Conz Trio ist der Gewinner der 7. Auflage des Swiss Jazz Award. Im folgenden Interview spricht der Bandleader Chris Conz über die Bedeutung dieser Auszeichnung und die Erfolgsfaktoren als Musiker und Trio.
Hinterview: Fabrice Müller, Redaktor
Herzlichen Glückwunsch zum Swiss Jazz Award 2013! Wie haben Sie diesen grossen Moment erlebt?
Chris Conz: Wir waren von der Nomination überrascht. Als wir erfahren haben, dass wir im Rennen sind, haben wir natürlich bewusst auf ein gutes Resultat hingearbeitet. Dass wir dann am Schluss zu den Gewinnern gehören würden, damit haben wir aber trotzdem nicht gerechnet. Die Auszeichnung ist eine schöne Anerkennung und Bestätigung für unsere Arbeit. Schliesslich versuchen wir stets, den Bogen zwischen Boogie Woogie, Blues und Jazz zu spannen. Welche Bedeutung hat ein solcher Preis für Ihre Karriere als Profimusiker? Der Preis ist für meine Karriere sicher förderlich. Schon jetzt hat die Zahl der Buchungsanfragen spürbar zugenommen. Dies kommt unter anderem daher, dass wir seit der Verleihung des Preises vermehrt in den Medien präsent sind. Neben solchen Höhepunkten im Leben eines Profimusikers profitieren wir natürlich vom Netzwerk, das durch die Präsenz an Festivals und Konzerten entsteht. Dort lernen wir immer wieder neue Musiker und Konzertveranstalter kennen.
Als junger Musiker dürfen sie bereits auf eine beachtliche Karriere zurückblicken. Was sind die Erfolgsfaktoren von Ihnen und von Ihrem Trio?
In unserem Trio stimmt die Chemie. Ich spiele seit elf Jahren mit unserem Schlagzeuger zusammen und kann ihm quasi blind vertrauen. Als Trio geniessen wir es, zusammen auf der Bühne zu stehen und Spass zu haben. Dieses gute Verhältnis spürt auch das Publikum.
... und wie positionieren Sie sich musikalisch?
Wir konzentrieren uns vor allem auf die Musik der 20er- und 40er-Jahre. Wir versetzen uns in die Rolle der damaligen Musiker. Zuerst übernehmen wir ihren Stil, dann lassen wir unsere eigenen Ideen einfliessen. So entsteht ein spannender Mix aus zwei verschiedenen Welten. Als Pianist lasse ich vor allem den Boogie Woogie aufleben. Hier bewege ich mich klar in einer Nische, was für mich in der Schweiz ein grosser Vorteil ist. Was sind Ihre Pläne und Ziele? Mit dem Trio nehmen wir demnächst eine neue CD auf. Als Organisator des Boogie Woogie-Festivals in Uster möchte ich das Festival noch weiter ausbauen. Demnächst fliege ich zudem für drei Wochen in die USA, wo ich unter anderem in einem Jazzclub in New York und am Blues Festival in Cincinnati auftreten werde.
PDF-Auszug: «In unserem Trio stimmt die Chemie» (9.2013 – Jazztime)